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Stark gestiegenes Einsatzaufkommen und hervorragende Zusammenarbeit unter den einzelnen Wehren

 

(psh) Hanstedt. „Wir können auf ein bewegtes aber auch überaus erfolgreiches Feuerwehrjahr zurückblicken.“ so Gemeindebrandmeister Arne Behrens bei der Vorstellung seines Jahresberichts, der im zweiten Jahr nach seiner Amtsübernahme Themen wie etwa die Einführung des Digitalfunks, die Ausstattung aller Stützpunktwehren mit Wärmebildkameras sowie deren begonnenen Vereinheitlichung von Gerätschaften aus dem Bereich der Technischen Hilfeleistung als erfolgreich abgeschlossen betrachten kann. Hinsichtlich der Fahrzeugausstattung zeigte sich Behrens sehr zufrieden. Während ein neuer Einsatzleitwagen (ELW 1) für die Samtgemeindefeuerwehr in Dienst gestellt werden konnte, wurde die Ersatzbeschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeuges für die Ortswehr Wesel bereits in Auftrag gegeben. Ferner wurde von der Samtgemeinde Hanstedt ein durch die Stützpunktwehr Hanstedt aus Eigenmitteln beschafftes Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) als Spende angenommen. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Zustimmung des Samtgemeinderates soll im kommenden Jahr der zweite Bauabschnitt für das Feuerwehrhaus in Evendorf realisiert werden. In diesem Zusammenhang sprach Gemeindebrandmeister Arne Behrens den Mitgliedern der Feuerwehr Evendorf für deren enorme Eigenleistung beim Bau des ersten Bauabschnittes seinen besonderen Dank aus. Bereits beauftragt werden hingegen kann der Anbau des Feuerwehrhauses der Stützpunktwehr Brackel.

 

Im Zusammenhang mit den in den nächsten Jahren zu beschaffenden Tragkraftspritzenfahrzeugen (TSF und TSW-W) beschäftigt sich derzeit eine neu eingerichtete Arbeitsgruppe, die hinsichtlich der Technik und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen örtlichen Begebenheiten eine einheitliche Leistungsbeschreibung für Fahrgestelle, die feuerwehrtechnische Beladung sowie die erforderlichen Sonderausstattungen erarbeitet.

 

Auch auf der politischen Ebene wurden gemeinsam mit den Verantwortlichen die Weichen für die Zukunft gestellt. Neben der Fortschreibung des Feuerwehrkonzeptes erhielten die Feuerwehren eine neue Satzung. Lobenswert sei die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Feuerwehr. Insbesondere bei Samtgemeindebürgermeister Olaf Muus, seinen Stellvertretern sowie den Ausschuss- und Ratsmitgliedern sei sich für das stets offene Ohr zu bedanken.

 

Als auch weiterhin „noch immer problematisch“ stellte sich im vergangenen Jahr die Situation an der Niedersächsischen Akademie für Brand und Katastrophenschutz (NABK) dar. Den Wehren wurde wiederholt nur ein Bruchteil der dort angeforderten Lehrgänge zugeteilt. Begründet ist dies unter anderem mit den personellen Problemen an der NABK, für die die Landesregierung verantwortlich ist. Weiterhin hat die Schließung der Feuerwehrschule für die Nutzung als Unterkunft von Flüchtlingen dazu beigetragen dass die Lage sich eher verschlechtert hat. Als hervorragend hingegen kann die Aus- und Fortbildung auf Samtgemeindeebene bezeichnet werden. Im letzten Jahr konnten neben dem Lehrgang Truppmann Teil 1, der seit vielen Jahren erfolgreich und gemeinsam mit der Samtgemeinde Jesteburg durchgeführt wird, erstmals auch gut angenommene Fortbildungsveranstaltungen für Führungskräfte zu den Themen „Krisenintervention“ und „Alternative Antriebe“ angeboten und umgesetzt werden.

 

Im Blick auf die bevorstehenden Jahre soll im Bereich Fahrzeugersatzbeschaffungen ein durch Landesmittel bezuschusster Schlauchwagen (SW-KatS) für die Feuerwehr Evendorf bestellt werden. Dieser ersetzt ein von der Samtgemeinde Hanstedt vom Bund übernommenes Löschgruppenfahrzeug (LF 16) Für 2017 ist ein neues Löschgruppenfahrzeug für die Stützpunktwehr Brackel vorgesehen.

 

Aus den zehn Jugendfeuerwehren geht seit vielen Jahren der Nachwuchs für die Einsatzabteilungen hervor. Neben einer feuerwehrtechnischen Ausbildung beschäftigen sich die Jugendlichen auch mit Spielen, Wettbewerben, der Teilnahme an Zeltlägern und Ausfahrten sowie vielen anderen Aktivitäten. „Ohne den Einsatz anderer zu schmälern sei den Verantwortlichen für die Jugendfeuerwehren, die sich neben dem eigentlichen Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr und durch unermüdlichen Einsatz bei der Jugendfeuerwehr verantwortlich zeigen, besonders zu danken!“ so Arne Behrens.

 

Der Personalstand der Feuerwehren der Samtgemeinde Hanstedt in Zahlen:

Mitglieder der fünfzehn Einsatzabteilungen: 603, davon 82 Frauen
Mitglieder der zehn Jugendfeuerwehren: 158, davon 49 Mädchen
Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung: 199


Das Einsatzaufkommen bewertete Behrens erneut als Überdurchschnittlich. Bereits zwanzig Minuten nach dem Wechsel zum Jahr 2015 mussten mehrere Feuerwehren zu einem größeren Brandeinsatz nach Hanstedt ausrücken. Von unzähligen Hilfeleistungseinsätzen, die die Sturmtiefs „Niklas“ und „Elon“ verursacht hatten, galt es auch in diesem Jahr wieder zu vielen Fahrzeug- und Gebäudebränden, aber auch zu Verkehrsunfällen auf den Landstraßen und den Autobahnen auszurücken. Auch eine nicht beherrschbare Menge an Öl im Regenrückhaltebecken beschäftigte die Feuerwehr. Erfreulicherweise konnten auch mehrere Tiere gerettet werden. Im Rahmen der insgesamt 387 zu absolvierenden Einsätzen (72 Brände, 299 Technische Hilfeleistungen und 16 sonstige Einsätze) wurden zweiundvierzig Personen gerettet. Für vier Menschen kam trotz des Einsatzes der Feuerwehr leider jede Hilfe zu spät. Als „hervorragend“ sei die Zusammenarbeit der Wehren untereinander zu bezeichnen – müssen sich diese insbesondere am Tage doch meist gegenseitig unterstützen.

 

Für Ihren zum Teil auch gefährlichen Einsatz zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger in der Samtgemeinde Hanstedt bedankte sich der Hanstedter Feuerwehrchef bei allen Mitgliedern der Einsatzabteilungen sowie den vielen Funktionsträgern auf Orts- und Samtgemeindeebene ohne die ein reibungsloser Ablauf bei der aus fünfzehn Ortswehren bestehenden und damit der größten Feuerwehr des Landkreises Harburg nicht möglich wäre.

 

 

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Bericht & Foto: Pressestelle Feuerwehr Samtgemeinde Hanstedt

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